120 Illus RZ fuss  Sehnenerkrankungen am Fuß

Achillessehnenriss

Der Achillessehnenriss (Achillessehnenruptur) zählt zu den häufigsten Sportverletzungen. Er kann komplett oder inkomplett sein, die Achillessehne kann bei plötzlichem Anspannen oder durch einen Tritt in die Sehne reißen. Die Achillessehne stellt die kräftigste Sehne des menschlichen Körpers dar, sie setzt am Fersenbein an und vereinigt als Endsehne des Wadenmuskels die Endsehnen der drei Wadenmuskeln. Im Falle einer Achillessehnenruptur, die bei degenerativer Vorschädigung entsteht, handelt es sich um eine vollständige Durchtrennung der Sehne, meist in Folge direkter bzw. indirekter Gewalteinwirkung. Häufig ist eine Achillessehne bereits im Alter von 25-30 Jahren vorgeschädigt, durch die Schwächung der Sehne kommt es bei verstärkter Belastung, besonders nach Trainingspausen, zu vollständigen Rupturen. Eine Häufung ist bei sportlich aktiven Männern zwischen 30 bis 50 Jahren erkennbar. Bei therapeutischen Maßnahmen wird zwischen operativer und konservativer Therapie unterschieden, jüngere Patienten ist eher zu einer Operation zu raten, weil die Wahrscheinlichkeit der Belastung beim ihm höher anzusetzen ist. Ältere Patienten hingegen bevorzugen die konservative Therapie beim Achillessehnenriss. Wurde eine gerissene Achillessehne operiert, ist die Gefahr eines erneuten Sehnenrisses anschließend geringer, als nach einer konservativer Behandlung.

Achillessehnenbeschwerden

Die Achillessehne muss vor Überlastungsschäden geschützt werden, besonders bei Sportarten, bei denen sie permanent durch intensive Lauf- und Sprungelemente herausgefordert wird. Sie ist die voluminöseste Sehne des Körpers und verbindet die Wadenmuskulatur über ihren Ansatz am Fersenbein mit dem Fuß. Sie arbeitet direkt unter der Haut und ist umgeben vom Sehnengleitgewebe. Schleimbeutel im oberen Fersenbeinbereich schützen sie vor Stößen und anderen mechanischen Störungen. Über zehn Prozent aller Läufer klagen über Überlastungsschmerzen im Achillessehnenbereich, die so gennannte Achillodynie. Ursachen können Trainingsfehler sein, falsche oder abgelaufene Schuhe oder zu harte Böden. Werden Beschwerden wahrgenommen, müssen sie bereits bei den ersten Symptomen ernst genommen und konsequent therapiert werden.

Sehnenrisse am Fuß

Der schleichende Sehnenriss am Fuß schwere Funktionsstörungen zur Folge haben, die „Tibialis-posterior-Dysfunktion“ ist ein häufiges Krankheitsbild mit Funktionsstörungen und Schmerzen. Aufgrund einer zunehmenden Degeneration der Endsehne des Tibialisposterior- Muskels kommt es im mittleren und höheren Lebensalter zur irreversiblen Plattfuß-Deformierung. Mittlerweile stehen gute diagnostische und therapeutische Verfahren zur Verfügung, gute Ergebnisse sind aber nur bei rechtzeitiger Behandlung möglich. Die Tibialis-posterior-Dysfunktion tritt bei stark belasteten Füßen im höheren Alter besonders häufig auf. Erst schmerzt die geschwollene Sehne an der Innenseite des Fußes, dann folgt ein Schmerz an der Außenseite. Unbehandelt führt die Erkrankung bis zur Belastungsunfähigkeit des Fußes. Nur bei frühzeitiger Behandlung lassen sich heute gute Ergebnisse erzielen.

Sehnenscheidenentzündung

Als Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) bezeichnet man die Entzündung der Sehnenscheiden, die sich sich in stechendem oder ziehendem Schmerz äußert. Eine Sehnenscheidenentzündung tritt häufig im Bereich des Handgelenks auf, kommt aber auch im Bereich des Sprunggelenkes vor. Zu den nichtinfektiösen Ursachen zählt das Strapazieren der Handgelenke über einen langen Zeitraum, die Fehlhaltungen am Computer und ähnlich monoton belastende Tätigkeiten. Chronische Beschwerden werden als RSI-Syndrom (repetitive strain injury) bezeichnet. Infektionen treten vor allem bei Stichverletzungen auf, die zu einer Eröffnung der Sehnenscheide und Besiedlung mit Bakterien führen, häufige Erreger sind Staphylokokken und Streptokokken. Die Behandlung orientiert sich an der aller Weichteilinfekte. Prinzipien sind die Ruhigstellung, chirurgische Entlastung und die Gabe eines Antibiotikums. Folge einer Entzündung ist ein typischer Schmerz entlang des Sehnen- und Muskelverlaufs. Bei akuten Schmerzen hilft schnelle Kühlung, Schonung und die Hochlagerung, eine Ruhigstellung des betroffenen Muskels durch Schiene oder Gipsverband ist bei stärkerem Schmerz angezeigt, chronische Beschwerden können durch lokale Betäubungsmittel gelindert werden. Es sind vor allem die Sehnen der Arme, die sowohl bei einer Schreib- als auch Handwerkertätigkeit massiv überlastet werden. Bei Sportlern dagegen, die viel laufen oder springen, ist meistens die Achilles-Sehne am Fuß betroffen. Ruckartige Drehbewegungen, Stürze oder auch falsche Schuhe können im Fußbereich Ursachen von Sehnenscheidenentzündungen Je früher eine Therapie einsetzt, desto eher kann man mit dem Abklingen der Beschwerden rechnen.

Überbein am Fuß

Das Überbein, auch Ganglion genannt, stellt eine Fehlbildung des Fußes dar. Es handelt sich dabei um einen sackartigen Hohlraum (Zyste) aus Bindegewebe, der mit einer gallertartigen Masse, der Gelenkschmiere (Synovia), gefüllt ist oder auch aus Knorpelgewebe bestehen kann. Überbeine gibt es auch in Gelenknähe und auf Sehnen. Meistens finden sie sich einzeln am Fußrücken. Je nach Größe des Überbeins ist die Haut ist an den betroffenen Stellen wulstartig vorgewölbt. Wenn Überbeine schmerzen, hängt das mit dem Druck zusammen, den sie auf das umliegende Gewebe ausüben. Überbeine treten häufiger am Handgelenk auf als am Fuß. Als Ursache werden Mikroverletzungen der Gelenkkapsel vermutet, durch die bei Mehrbelastung oder bestimmten Stellungen des Gelenks etwas Gelenkflüssigkeit nach außen gepresst wird und sich zur Schwellung ausweitet. Die Therapie des Überbeins erfolgt durch einen operativen Eingriff, wobei es vollständig entfernt wird.

UNSER SPEZIALIST FÜR FUSSCHIRURGIE:

  • Dr. med. Bernd Rosenbach